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Der Film


Kirkuk, die multiethnische Stadt im Norden Iraks, ist nach dem Sturz Saddam Husseins von gewalttätigen Konflikten zwischen rivalisierenden politischen Gruppierungen geprägt. Rund 300 Flüchtlingsfamilien haben dort in einem verlassenen Fußballstadion Zuflucht gefunden. Unter Saddam Hussein mussten sie ihre Heimat verlassen. Nun, da sie zurückgekehrt sind, haben sie keine Häuser mehr.

Hier lebt Asu mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder Diyar, der ein Bein durch eine Landmine verloren hat. Trotz der deprimierenden Umstände hat Asu seinen Lebensmut und Optimismus nicht verloren. So kämpft er für seinen Traum, ein Fußballspiel zwischen kurdischen und arabischen Kindern im Stadion zu organisieren. Die Bewohner des Stadions sollen sich auf diese Weise freundschaftlich näher kommen. Gleichzeitig erhofft er sich davon, seine heimliche Liebe Hilin zu beeindrucken, da er es nicht schafft, ihr seine Gefühle direkt zu gestehen.

Mit Hilfe seines treuen Freundes Sako und der Unterstützung eines regionalen Fernsehsenders meistert Asu alle Hindernisse auf seinem Weg mit viel Biss und Humor. Wird er einen Funken Hoffnung in diese verwundete Stadt tragen können? Ein zärtlicher Film über einen explosiven Zustand, eine Komödie, die die Tragödie erst richtig zeigt.

 

DIRECTOR‘S STATEMENT

Ein Jahr nach meinem ersten Spielfilm Crossing The Dust, der unter sehr schwierigen Umständen realisiert wurde, besuchte ich im August 2007 Kirkuk. Kirkuk liegt etwa 80 km entfernt von Arbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan und dem Zentrum der Erdölindustrie im Irak. Es gab dort ein grosses Fussballstadion, das zu einem Unterschlupf für rund 300 Familien umfunktioniert worden war, in erster Linie für Kurden. Diese kurdischen Familien waren in ihr Heimatland zurückgekehrt, nachdem Saddam Husseins Regierung zusammengebrochen war, fanden aber keine Wohnungen. Sie hatten keine andere Wahl, als sich in jenem grossen Stadion einzurichten und winzige Hütten zu bauen. Als ich diese Menschen sah, kam mir die Idee für den Film. Später zeigte NHK Japan Interesse am Projekt und war an dessen Realisierung beteiligt. Als der Vertrag zwischen mir und NHK Japan unterschrieben war, blieben mir nur wenige Monate, um das Vorhaben umzusetzen. Als ich über meine Situation nachdachte, wurde mir bewusst, dass die Verwirklichung dieses Films noch viel schwerer werden würde als diejenige des vorherigen Films.

Kirkuk war eine verworrene Stadt, in der es kaum jemand wagte, Dreharbeiten durchzuführen und sich für das Leben der Crew verantwortlich zu zeigen. Die Stadt war sehr unsicher und kleinere Explosionen von Terroristen waren an der Tagesordnung. Kirkuk ist zu einem Albtraum geworden. Es war beinahe unmöglich, ein Team zu finden, welches bereit war, die Arbeitsumstände in dieser Stadt zu akzeptieren. Aber ich musste es tun. Einige wenige Leute gaben mir anfangs ihre Zusage, zogen sich aber im letzten Moment entmutigt zurück.

Einer der Hauptdarsteller sagte seine Rolle zwei Tage vor Beginn der Dreharbeiten ab, weil er nicht nach Kirkuk ziehen wollte für den Dreh. Während des Drehs hörten wir immer wieder Explosionen und vernahmen schlechte Nachrichten im Stadion, wo wir arbeiteten. Bei einer der grossen Explosionen auf dem Basar verletzte sich der Assistent unseres Produktionsmanagers, neben ihm gab es zahlreiche Verletzte und Tote. Wir waren schockiert, als er mit blutüberströmten Kleidern zurück auf den Dreh kam.

Die letzten Filmtage waren die schlimmsten. Eine Gruppe von Terroristen hörte nicht auf, uns anzurufen und zu bedrohen. Sie verkündeten, dass sie bald einen Wagen voller TNT ans Set schicken würden. Wir machten uns sehr grosse Sorgen und wandten uns an die Polizei. Diese sandte uns zwei Polizisten zur Unterstützung! Die Crew stand am Rande des psychischen Zusammenbruchs. Wir dachten nur noch daran, die Dreharbeiten zu beenden und die Gegend möglichst bald zu verlassen. Da war eine solche Spannung in der Luft, und dazu kam noch die Temperatur: Es war über 50 Grad heiss, jeden Tag. Der Film Kick Off wurde unter extrem schwierigen Bedingungen realisiert, und all die Menschen, welche mit mir auf dem Set waren und an diesem Projekt gearbeitet haben, opferten sich dafür auf. Dafür danke ich ihnen von ganzem Herzen.

 

 

KIRKUK

Die Stadt Kirkuk im Norden Iraks gilt als ethnisch am stärksten gemischte Stadt Iraks; sie wird immer wieder von gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Arabern, Turkmenen und Kurden erschüttert. Historische Spannungen, vor allem aber Saddams Vertreibungs- und Ansiedlungspolitik, belasten das Verhältnis der ethnisch-konfessionellen Gruppen bis heute.

Kirkuk liegt zwischen dem kurdisch dominierten Norden und der sunnitisch-arabisch dominierten Mitte des Landes. Während beide Teile arm an Erdöl sind, verfügt Kirkuk über die einzigen signifikanten Ölquellen der Region. Die Nachbarstaaten, vor allem die Türkei, sehen in einem Erstarken der Kurden eine Bedrohung ihrer Interessen. Dennoch konnte eine Allianz der kurdischen Parteien die Mehrheit der Sitze im Stadtrat erringen. Die grössten kurdischen Parteien, die Kurdish Democratic Party und die Patriotic Union of Kurdistan fordern einstimmig die Aufnahme Kirkuks in die kurdische Autonomiezone, was bei den andern Bevölkerungsgruppen für grosse Unruhe sorgt. Die sunnitisch-arabischen Bewohner befürchten Repressionen und Vertreibungen. Zudem wäre mit dem Verlust Kirkuks die Erdölarmut der sunnitischen Gebiete endgültig besiegelt. Umgekehrt würde die Aufnahme der Stadt in das Autonomiegebiet das irakische Kurdistan wirtschaftlich und politisch stärken, den Kurden vielleicht sogar zur Gründung des lang ersehnten unabhängigen kurdischen Staates im Norden Iraks verhelfen.